Eine Straße entlang des Ozeans

Mein Flug ging von Perth nach Adelaide. Dort, wo der Convoy im April angefangen, und wo ich fast drei Monate gelebt und gearbeitet hatte. Jack, ein englischer Lockenkopf den ich aus dem Hostel kannte, holte mich ab und wir fuhren zusammen wieder in die Weinregion McLaren Vale. 

Das Hostel war leer, wie damals im Januar als ich das erste Mal dort gewesen bin. Nur hatten wir jetzt August. Keine Saison für Trauben, keine Arbeit für Backpacker. 

Und doch waren ein paar der alten, bekannten Gesichter immer noch, beziehungsweise wieder da. Und auch Cara, Youri und Liam kamen einen Tag später wieder! Natürlich gab es erstmal ein großes Gruppenkuscheln:

Schon in Perth hatte ich bei einer der Facebook-Gruppen für Backpacker eine Anzeige erstellt, dass ich „Travelbuddies“ suche, um nach Melbourne zu reisen.

Drei (deutsche) Jungs meldeten sich darauf und nach fünf verstrichenen Tagen in McLaren Vale, wie immer mit viel Wein, Anekdoten aus der Zeit im Hostel und guten Freunden, ging es für mich als Nordlicht mit Jan aus Ost-, Maxi aus Süd-, und Maurice aus Westdeutschland Richtung GREAT OCEAN ROAD. 

Jan hatte ein Auto, welches groß genug für uns vier inklusive Gepäck war, und zusätzlich noch eine Matratze auf der zwei von uns schlafen konnten. Die anderen beiden kamen in einem Zelt unter. 

Am ersten Abend machten wir ein kleines Lagerfeuer und lernten uns, beim Schmelzen von Schokolade und Marshmallows, welche wir anschließend zwischen zwei Kekse legten (S‘mores) und dem letzten verbliebenen Wein aus McLaren Vale, ein bisschen besser kennen. 

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Perfekter Start in ein neues Abenteuer

 

Ich verstand mich von Anhieb super gut mit allen und freute mich auf unseren kleinen Road Trip der uns bis nach Melbourne führen sollte.

Doch erst einmal ging es in den Grampians Nationalpark, wo sich atemberaubende Felsformationen aus dem flachen Farmland erheben.

Das Wetter unterschied sich leider von der blendenden Stimmung im Auto. Es war ziemlich kalt und regnerisch. Aber wir waren ja alle nicht aus Zucker. Deswegen liefen wir trotzdem zu mehreren wirklich eindrucksvollen Aussichtspunkten und ließen die Drohne von Jan fliegen. Denn mit der Zeit wurde auch das Wetter besser und die Sonne ließ sich wieder blicken!

 

Die Drohne machte sich besonders nützlich, als wir in Wartnambool zum Logans Beach liefen, da ich gelesen hatte, dass man von dort aus mit etwas Glück Wale vorbeiziehen sehen konnte. Und tatsächlich eine Buckelwalkuh und ihr Kalb strecken nicht weit vom Land ihre majestätischen Körper aus dem Wasser. Es war beeindruckend zu sehen, was für riesige und wundervolle Wesen so nah neben uns leben. Und Jans Drohne hielt diesen Moment wirklich perfekt fest:

Neben den Walen gab es allerdings noch andere Dinge zu entdecken. Maxi, der leidenschaftlicher Geocacher war, weihte mich ein in die Welt der Geocaches und zusammen fanden wir wirklich überall einen neuen „Cach“ Es war fast schon wie eine Sucht 😀 wer sich jetzt fragt: Von was redet Mia da?! Hier ein kleine Aufklärung: http://www.geocaching.de

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Na, was geca(t)ched?

Und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon auf der bekannten Great Ocean Road, eine über 400 Kilometer lange Straße, welche sich direkt an der südlichen Küste Australiens entlangschlängelt und durch eine sehr reizvolle Landschaft hindurch führt.

Wir fuhren vorbei an der „Bay of Islands“ und kletterten über den Zaun bis hin zum Felsende,

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stiegen die vielen Stufen hinab zur „Grotto“, wo ein, von der Natur geformtes Tor aussah, wie der Eingang in eine magische Welt,

hielten bei der „London Arch“ an, die 1990 einstürzte, während sich noch zwei Menschen auf dem Felsen befanden (diese wurden mit einem Helikopter gerettet),

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Dort Links brach die natürliche Brücke ein

sahen noch viele weitere Naturspektakel

und kamen schließlich zu dem wohl bekanntesten Stopp an der Great Ocean Road: den 12 Aposteln!

Leider war es hier vollkommen überfüllt und ein Tourist nach dem anderen stieg aus den vielen Reisebussen aus. Wir schoben uns mühselig an den Menschenmassen vorbei, um auch einen Eindruck zu bekommen.

Und auch wenn es wirklich schön war, gefielen mir unsere anderen Stopps viel mehr, da man für sich war und die Natur besser genießen konnte. 

Hier eine kurze Erklärung, was genau die zwölf Apostel (und damit sind die in Australien gemeint :D) sind: Namensbedeutung ungeklärt!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Twelve_Apostles_(Australien)

Was wiederum ein wirkliches Highlight auf der GOR für mich war, ist etwas wovon ich nicht gedacht hätte, wie besonders es eigentlich ist. Koalas sind mit dem Känguru das Wahrzeichen von Australien und dennoch sieht man sie nicht allzu häufig. Ich habe nur zwei von Ihnen in der Wildnis gesehen und war überglücklich als dieser kleine Freund uns ein wenig abseits der Straße vom Baum aus anschaute:

Nach vier Tagen Regen und Sonnenschein, eiskalten Nächten im Zelt, einer Menge gefundener Geocaches und der leckersten Süßkartoffelsuppe der Welt, kamen wir vier in der überwältigenden Metropole Melbourne an und holten meine verrückte Maxi ab, welche bereits ein Tag vorher angekommen war. 

Was für ein Wiedersehen!

Von dem wohlmöglich besten Apartment und dem Big City Life mit all seinen Reizen erzähle ich euch dann im nächsten Bericht von Vitamia Sea! 

Fühlt euch gedrückt, eure Mia

Die Vorzüge vom südlichen Westernaustralia

Wie heißt es so schön? – Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Aber manchmal muss man sich auch zwischendurch eine kleine Auszeit gönnen. Deshalb beschlossen Ruwen und ich übers Wochenende auf die kleine Insel Rottnest Island zu fahren. Mit der Familie, bei der wir zu der Zeit wohnten, fuhren wir nach Perth und übernachteten in Fremantle, dem Vorort von Perth und ich freute mich, dieses wunderschöne Städtchen nochmal sehen zu können. Wir hatten uns ein AirBnb gebucht und teilten dies mit einem super lieben Ehepaar. Die beiden arbeiteten in der Brauerei von Little creatures. Ein Bier direkt aus Fremantle:

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An original Ale

Am Samstag ging es dann bei semi-gutem Wetter mit der Fähre auf nach Rottnest Island.
Drei Dinge, die mir besonders gut an dieser Insel gefallen:

1. Jede 100 Meter sieht man eine traumhafte Bucht, noch schöner als die Vorherige

2. Es fahren (fast) keine Autos auf der Insel, wodurch die Luft besonders frisch ist und das Fahrradfahren richtig Spaß macht… mit Ausnahme von der gewaltigen Regenschauer, in die wir gerieten und dem vielen Nebel, wodurch die Aussicht behindert wurde und meiner Erkältung, welche diese sportliche Betätigung meinerseits nicht gefiel.. aber das hält einen ja nicht ab, Spaß zu haben 🙂

3. Auf dieser Insel befindet sich das wahrscheinlich niedlichste Lebewesen auf diesem Planeten. Es lächelt immer, ist sehr neugierig und sooo flauschig: ein Quokka 😍

Leider war es zu stürmisch, dass man den Leuchtturm hätte besichtigen können. Dafür erkundeten wir einen abgestellten Zugabteil und im Inneren der Insel den „pink“ Lake, welcher nach meinem Gefühl eher weiß aussah. Aber auch ich kann mich täuschen..

Am späten Nachmittag fuhren wir bei Regen zurück nach Fremantle, wo es wie aus Eimern schüttete. Und ja, Fremantle liegt im Süden und ja es liegt in Australien. Das schlechte Wetter war jedoch vergessen, als uns der AirBnb Besitzer abholte und uns zu einem ausgiebigen Beertasting in seine Brauerei einlud. Von süßem Cider bis hin zu rauchigem Bier, war alles mit dabei.

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Am Sonntag sah der Himmel schon wieder heiter aus und wir trafen uns mit Alexia, Cara und Laura vom berühmten Offroadconvoy Der Offroadconvoy2k17. zum Frühstück. Ich aß das erste Mal eine Acai-Bowl. Für alle die keine Ahnung haben was das ist: Acai Beere – oder kurz: eine unglaublich Leckere, gesunde Portion Vitamine. Wirklich nur zu empfehlen 🙂

Per Zug ging es dann wieder 6 Stunden nach Kalgoorlie, wo die Arbeit nach uns rufte.

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Mein Arbeitswagen

Allerdings nur bis zum nächsten Wochenende. Denn wir hatten schon geplant eine Kameltour zu machen. Ich freute mich die ganze Woche darauf, deswegen war die Enttäuschung umso größer, als wir herausfanden, dass man die Kamelfarm nicht mal mehr betreten darf und die Tiere nur von der Ferne beobachten kann. Also fuhren wir spontan in den Nebenort Coolgardie, wo Ruwen mal wieder gegen die Regeln verstoß, weil er irgendwo hochkletterte.

Nun blieb mir noch ein freies Wochenende bis es erneut hieß die Segel zu setzen und weiter zu reisen.
Am letzten Wochenende ging es für uns Richtung Süden an den Indischen Ozean nach Esperance. Eine Kleinstadt direkt an der Küste, die mit den vielen Stränden und dem in der Nähe liegenden Cape-Le-Grand-Nationalpark wirklich einen Besuch wert ist. Leider spielte auch hier das Wetter nicht richtig mit und es war sehr kalt, was uns abhielt ins Meer zu springen. Nur noch ein Grund mehr für mich nochmal im australischen Sommer wieder zu kommen 🙂 Trotzdem war die Landschaft unbeschreiblich schön und die Buchten einfach atemberaubend.

Der malerische Strand „Lucky Bay“ gehört definitiv zu den schönsten Buchten, die ich in Australien zu Gesicht bekommen habe. Denn nicht nur der strahlend weiße Sand und das klare, türkise Wasser, machten den Strand zu meinem Highlight, sondern vor allem die vielen wilden Kängurus, sorgten für eine einmalige Erfahrung.

Die vielen Buchten ließen sich am besten von ganz oben vom Mount Le Grand betrachten. Vorbei an der Heidelandschaft und auf glitschigen Granitfelsen kletterten wir hoch auf den Berg und wurden oben vom Wind fast wieder hinunter geweht. Dennoch war es die Mühe wert, denn oben hatten wir für kurze Zeit Sonne und der Ausblick war spektakulär.

Genauso spektakulär, war die Fahrt mit Ruwens Auto – Nissan Patrol – als wir in einem gefühlten 80 Grad Winkel den Hügel am Strand von Esperance hinauffuhren. Ich zweifelte an, dass alles gut gehen würde und wir uns überschlagen werden, aber wir kamen problemlos oben an und genossen erneut eine tolle Aussicht.

Zum Abschied fuhren wir an einem weitern nicht pinken „pink“ Lake vorbei (ist leider wetterbedingt) und schauten uns den Sonnenuntergang an.

Schon einige Tage später hieß es mal wieder Abschied nehmen, von einem Ort voller schöner Erinnerungen und vorerst auch von Ruwen, denn nun ging es wieder nach Perth. Von dort aus hatte ich das erste Mal einen Inlandsflug.

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Über den Wolken

Wohin dieser ging und was ich noch alles in meinem letzten Monat in Australien erlebte, erfahrt ihr dann in meinen nächsten Blogbeiträgen.

Fühlt euch gedrückt, eure Mia.

Ab in den Süden, dem Convoy hinterher..

Eyo was geht?!
Kommt euch irgendwie bekannt vor?
Für mich ging es in Australien ja schon mal gen Süden. Nach der Ostküste blieb nun auch die Westküste von mir nicht unbesucht. Dieses Mal allerdings mit dem #Offroadconvoy2k17 (eine ziemlich coole Truppe). Doch bevor ich von der wunderschönen Landschaft der Küste im Westen Australiens erzähle; hier nochmal ein kurzes Update unserer Gruppenkonstellation:
Nicolina aus Auto Nr. 1 verließ noch vor der Gibb River Road (Survived the Gibb River Road) die Gruppe zusammen mit Anja, Marcel und Hundi Digga aus Auto Nr. 5, da sie in Zeitnot kamen und die Westküste etwas schneller als der Rest von uns befahren wollten. Dafür kam Auto Nr. 5.2 mit Youtuber Steven und Kevin hinzu.

Nach der Gibb River Road gab es für so gut wie alle Autos eine Menge zu reparieren. Unser Hans-Günther benötigte dringend eine neue Halterung für das Rooftoptent. Da diese eine Selbstanfertigung war, mussten unsere Geldbeutel ziemlich darunter leiden. Zudem war die Sache auch ein riesen Zeitaufwand, das hatte jedoch auch seine Vorteile, denn so lernten wir die wunderschöne Kleinstadt Broome ein wenig besser kennen.

Broome hat nicht nur wunderschöne Strände, sondern ist auch bekannt für seine großen Perlenfarmen. Diese betrachteten wir allerdings nur aus der Ferne. Näher wurde uns dafür, in einer Ausstellung, die Contemporary Aboriginal Art (Kunst der Aborigines) gebracht.

Die Weiterfahrt als ganze Gruppe wurde etwas erschwert, da zuerst Nr. 1 und 2 schon vorfuhren, da ihre Autos bereits auf Vordermann gebracht wurden, Nr. 9 allerdings noch das ganze Wochenende auf Ersatzteile warten musste und einige Tage später Auto Nr. 3 bei einem 4WD-Track in der Nähe von der Stadt Port Headland, welche etwas unter Broome liegt, die Kupplung kaputt ging… immer Ärger mit den großen Autos!

Es ging für uns also nur mit einem kleinen Teil der Gruppe zum 80-Mile Beach. Dort sammelten wir fleißig Strandgut und durften auch mit unseren Autos im Sand entlang driften.

Und auch den wirklich beeindruckenden Karijini Nationalpark besuchten wir leider nicht als vollständige Gruppe. Dafür erlebten wir dort den wohlmöglich schönsten Sonnenuntergang meines Lebens. Und das nicht mal am Meer, sondern auf dem Mount Meharry, der mit seinen 1248m, der höchste Berg Western Australiens ist. Nur wirklich gute Geländewagen schaffen die Strecke hinauf, ohne zu versagen. Aus diesem Grund ließen wir unsere geliebte Nr. 8 lieber unten stehen und die anderen nahmen uns in ihren Autos mit. Oben angekommen, hatten wir eine 360grad Sicht auf den Nationalpark:

Als sich die Sonne langsam senkte, fuhren wir die steinige und rutschige Strecke wieder hinab. Ich bewunderte, auf dem Autodach sitzend, den Himmel und die untergehende Sonne:

Am Tag darauf ließen wir die Autos ausnahmsweise mal am Parkplatz stehen und benutzten unsere zwei Beine, um uns fortzubewegen. Es ging an schroffen Felsformationen und Flussläufen vorbei, bis der Weg aufhörte und man sich für die Variante Klettern oder Schwimmen entscheiden musste.
Da ich ja beim letzten Versuch zu Klettern eher weniger Glück gehabt hatte, beschloss ich mich, lieber zu schwimmen. Wie kalt es war, fragt ihr? AR**HKALT! Aber die Umgebung war einfach überwältigend, deswegen vergaß ich einfach, dass ich gerade zu einem Eisblock gefror.
Bei dem darauf folgenden „Spider-Walk“ musste ich dann doch alle Viere von mir strecken und wie eine Spinne mich an dem Felsen entlang hangeln.

Die ganze Mühe machten wir uns für die eisblauen Kermitpools, zu denen wir am Ende der Wanderung gelangten. Da wir ohnehin schon nass waren, hüpften wir in das Wasser, welches aussah, als wäre es einem Märchen entsprungen.

Die Pools waren aber für den Offroadconvoy nicht genug und so kletterten die üblichen Verdächtigen über die Abgrenzung, eine Schlucht hinunter. Kurz und Knapp: dies führte letztendlich dazu, dass unsere ganze Truppe rausgeworfen wurde und ein „Nationalparkverbot“ bekam. Immer diese Jugend heutzutage.. aber bevor ich mich jetzt schon wieder darüber aufregen könnte, erzähle ich lieber weiter, denn das bedeutet ja nur, dass ich nochmal wiederkommen muss!

Am nächsten Ort schrumpfte unsere Truppe um weitere zwei Autos, denn auch unsere geliebte Nr. 7 mit Anna und Freddy und die legendäre Nr. 10 mit Flo und Marius (letzterer allerdings nur vorübergehend) verließen uns, aufgrund des Zeitdrucks, denn das Working Holiday Visa ist ja leider nur ein Jahr gültig.

Zu 5. ging es dann in Tom Price auf den Mount Nameless, – ein Widerspruch in sich – wo wir alle, bei bester Aussicht und Wetter auf den Autos tanzten und eine Wasserschlacht veranstalteten.

Wie bei den 10 kleinen Jägermeistern, verkleinerten wir uns weiter auf drei Autos, da Auto Nr. 1 und 2 in die nächste Stadt fuhren, um dies und jenes reparieren zu lassen. Wir, die Nr. 8 fuhr zusammen mit der Nr. 4 und 5.2 in den Millstream Chichester Nationalpark.
Am Abend machten wir Stockbrot am Lagerfeuer, spielten lustige Spiele, erzählten Erlebnisse über unsere Zeit in Australien und hielten verrückte Interviews über den sagenumwobenen Offroadconvoy.

(Fast) vollständig war der Konvoi dann wieder als wir in Exmouth am 20. Mai morgens die liebe Maxi mit einem Geburtstagskuchen, Luftballons und einer Tombola überraschten:

In Exmouth trauten wir uns auch das erste mal wieder ins Meer, da hier die Gefahr, ein Krokodil anzutreffen, eigentlich nicht mehr bestand.
Wir schnorchelten zuerst am Turiquoise Bay und etwas weiter südlich dann in Coral Bay.
Dort sichteten wir ein paar vereinzelte Fischchen und wunderschöne, rosenförmige Korallen. Mein tiefer Wunsch, mit einer Schildkröte zu tauchen, wurde hier leider noch nicht erfüllt.

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Mia gibt niemals auf!

Dafür sahen wir allerdings eine Schildkröte, von dem alten, morschen Steg aus in Carnavon, im Wasser vor sich hintreiben. Und auch einen ganz klischeehaften Sonnenuntergang

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Ein verlassener Steg, wie poetisch

Denn wie das Sprichwort besagt, geht die Sonne im Westen unter und so konnten wir eigentlich jeden Abend an der Küste direkt am Meer die Sonne am Horizont verschwinden sehen.

Schildkröten, Krokodile, Fische und was fehlt jetzt noch? Haie vielleicht?
Kurz über Shark Bay tauchten einige von uns mit Walhaien, eine sicherlich atemberaubende Erfahrung, für die leider mein Geld nicht ausreichte: ein weiterer Grund nochmal wieder zu kommen! 🙂

Wenn es also in Shark Bay Haie gibt, müsste es im nächsten Ort Monkey Mia doch eigentlich Affen geben.. oder doch ganz viele Mias?
Weder noch! Monkey Mia ist ein UNESCO-Welterbe, dessen Namensherkunft unbekannt ist. Denn statt Affen kommen jeden Morgen hier wildlebende Delfine ans Ufer um sich den ein oder anderen Fisch abzuholen. Es war schön, die Tiere aus direkter Nähe sehen zu können, auch wenn man sich die erste Reihe mit sehr vielen Menschen teilen musste.

Auf der Halbinsel bei Shark Bay veranstalteten wir zusätzlich noch ein Autorennen am Strand von Little Lagoon, bauten eine riesige Sandburg im François Perón Nationalpark und fuhren die sandig rote Strecke bis zum Cape Perón entlang, wo wir von den Sandsteinklippen auf den weichen Strand sprangen, Delfine und Kängurus mit der Drone filmten und einfach glücklich über unsere Freiheit und Unbekümmertheit sein konnten.

Die Landspitze, mit den rostig roten Felsen Western Australias, die steil am unberührten Strand endeten und einen perfekten Blick aufs tiefblaue Meer ermöglichten, war für mich so inspirierend, dass ich garnicht wusste wohin mit all den Eindrücken.

Doch der Offroadconvoy, der ja bekanntlich das Abenteuer liebte, wollte noch westlicher. Zum Steep Point, dem Westlichsten Punkt Australiens, um genau zu sein.
Dieser war wie so viele unserer vorherigen Strecken nur mit einem ausgerüsteten Allradwagen zu erreichen. Es ging auf der zweiten Halbinsel über sehr sandige, steile und steinige Strecken durch den Edelland Nationalpark, bis wir nach zwei aufregenden Tagen am westlichsten Punkt des Australischen Festlandes ankamen.

Der Edelland Nationalpark (in Australien gibt es eine Meeenge NPs) hatte aber noch mehr zu bieten. Zusammen mit der neuen Nr. 11 von Marius ging es zu den Thunderbay Blowholes. Das sind schmale Löcher einer Meereshöhle, die über die Höhlendecke hinauf ins Freie reichen. Wenn eine Brandungswelle auf die Mündung der Höhle auftrifft, wird sie durch die Höhlenwände, wie in einem Trichter, zum Blowhole geführt, was zu diesen spektakulären Wasserfontänen führen kann:

Man kann sagen, wir jagten einem Naturspektakel nach dem anderen hinterher, denn als nächstes Stand „Hutt Lagoon“, ein pinker See in der Nähe des Kalbarri Nationalparks (ich hab’s ja gesagt, es gibt seeehr viele!) auf unserer Zielscheibe. Allerdings fuhren nur wir, die Nr. 8 durch den tiefen Sand über die Dünen zum Pink Lake während die anderen am Strand auf uns warteten.

Vollkommen überwältigt und vielleicht sogar ein bisschen überfordert von den vielen Eindrücken der letzten Tage kamen wir am Abend nach langer Zeit wieder in die Zivilisation in Geraldton an und es gab erstmal für alle ein Festmahl bei Hungry Jacks (der Australische Burger King).

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Haare rot färben leicht gemacht

Langsam wurde uns bewusst, dass die gemeinsame Zeit im Konvoi sich dem Ende entgegen neigte und unser Endziel Perth mit jedem Kilometer gefährlich näher rückte.
Deswegen überlegten wir uns eine herzerwärmende Möglichkeit, jedem zu erzählen was einen an ihm oder ihr gefällt, indem jeder einen Zettel bekam mit seinem Namen und anschließend all den geteilten Gedanken zu der Person darauf. Ich glaube das war und ist eine sehr schöne Erinnerung an die gemeinsame Zeit, die wundervollen Personen und die außergewöhnlichen Abenteuer, die wir teilten.

Aber vor der Großstadt Perth gab es für uns noch zwei weitere Stopps: einmal Die Wüste der Pinnacles, durch die man mit dem Auto fahren und in der man super verstecken spielen kann 😀

Und die Sanddünen in Lancelin, auf denen man zum echten Profisandsurfer wird und auf kleinen Boards die Hügel runterbraust oder mit einem Quad über die Dünen springt. Der Spaß und die Dünen verschonten einen nicht, sodass nicht nur die Mundwinkel vom Lachen wehtaten, sondern auch der Sand in der Unterhose zwickte.

Ein wirklich gelungener Abschluss von diesem unvergesslichen Abenteuer, aus dem ich eine Menge Autokenntnisse, die besten Erinnerungen, einige Narben, lustige Geschichten und Freunde fürs Leben mitnehme.

Von den einzelnen Personen musste ich mich zum Glück noch nicht verabschieden, denn wir buchten uns für die ersten Nächte in der Metropole Perth ein großes AirBnb zusammen.

Was wir dort zusammen unternahmen, wie die Jobsuche verlief und was mir an Perth so gut gefallen hat, erfahrt ihr dann beim nächsten Blog von Vita.mia.n Sea

Fühlt euch gedrückt, Eure Mia.

Noch mehr Bilder findet ihr bei Instagram unter #offroadconvoy2k17

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Und die Blogger der Zukunft:

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Regenwald hautnah

Auf dem Weg in den Nationalpark habe ich erneut festgestellt, dass mich Thailand einfach fasziniert. Immer wieder aufs Neue, werde ich von der Gastfreundlichkeit der Menschen überrascht und mir verschlägt die unberührte Landschaft die Sprache. Ich schätze es so wert, jetzt hier sein zu können und die Welt zu entdecken.

In Khao Sok angekommen, wurden wir von einem kostenlosen Shuttle abgeholt, welcher uns direkt zu unser Unterkunft brachte.
Für die zwei Nächte hausten wir in einer Holzhütte, quasi direkt im Regenwald. Die Wände waren so hellhörig, dass wir das Gefühl hatten, wir würden direkt im Regen stehen, ohne dabei nass zu werden.

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Unser kleines, aber feines Heim

Sehr nass wurden wir jedoch beim „Tubing“. Darunter versteht man soviel, wie in einem Schwimmreifen einen Fluss runter zu fahren, dabei die Landschaft zu genießen und nach Tieren Ausschau zu halten. Klingt spaßig? War es auch! Dennoch gab es ein kleines Problem: Es regnete! Und wie es regnete! Der REGENwald machte seinem Namen alle Ehre. Dadurch stieg nicht nur der Wasserspiegel an, sondern auch die Flussgeschwindigkeit. Und somit wurden aus zwei Stunden gemütlicher Entdeckungstour, ein 40 minütiges „Fluss-runter-rasen“! Trotzdem konnte ich zwei Affen sichten, die in den Bäumen am Ufer rumturnten.

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Wen stört schon der Regen?

Zum Abschluss des Tages gönnten Hannah und ich uns noch ein Crêpe. Die schmecken hier so viel besser als in Deutschland! Irgendwie krosser.

Geschützt durch ein Moskitonetz über dem Bett, schliefen wir bei lautem Zirpen, Quaken und Rascheln ein.

Den nächsten Tag verbrachten wir komplett im Khao Sok Nationalpark.
Auf der Fahrt mit einem „Long Tail Boat“ über den Chiao-Lan-See kamen wir an grünen Bergketten, Urwald und Limestones (steinige Felsen), welche vereinzelt aus dem Wasser ragten, vorbei.

Wir fuhren zu den Floating Bungalows (kleinen, auf dem Wasser schwimmenden Hütten), wo wir vom Steg aus ins Wasser sprangen. Genauer gesagt von ca. drei Meter hohen Podesten, die an Sprungbretter erinnerten.

Der See war unglaublich klar, so dass man jeden Fisch hätte vorbei schwimmen sehen können, wenn denn einer da gewesen wäre.
Die waren jedoch schon gebraten auf dem Tisch und wurden uns als Mittagessen serviert. Frischer geht es wohl kaum. Selbst ich, die nun wirklich kein Freund von Fisch und Meeresfrüchten ist, probierte ein kleines Stück. Und ich muss sagen, es schmeckte mir besser, als ich gedacht hätte.

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Knusprig und Frisch: der Fisch auf dem Tisch! 😀

Gut gesättigt ging es dann mit dem Boot tiefer in den Nationalpark hinein. Vom Ufer aus ging es dann eine Stunde lang durch den Dschungel. Der Boden, welcher durch den vielen Regen extrem matschig und glitschig war, tat meinen Schuhen garnicht gut. Aber Flip Flops wären definitiv die falsche Alternative gewesen, deshalb mussten meine Nikes hinhalten (sind fast wieder sauber). Trotz der vielen tierischen Geräusche bekamen wir nur eine äußerst lange Ameisenstraße, eine riesige Spinne und lauter bunter und großer Schmetterlinge zu Gesicht. Welche echt schön mit anzusehen waren. Tiere hin oder her, die Wanderung hat echt Spaß gemacht und war ganz schön aufregend.

Auf der anderen Seite angekommen, führte der See weiter und mit einem Bambusfloß ging es zu einer Höhle. Ich habe mir ein solches Floß immer ganz anders vorgestellt. Ich dachte, die wären rechteckig und mit einem langen Paddel zu bedienen. Stattdessen war ein Bambusfloß ungefähr 1,5m breit und mindestens 7m lang. Zudem wurde es mit einen Motor betrieben.

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Unser Guide und ich auf dem Bambusfloß. Zerzauste Haare und dreckige Schuhe, aber glücklich!

In der Höhle angekommen, bekam jeder zweite eine Kopflampe aufgesetzt. Auch ich durfte eine aufsetzen. Von innen sah die Coral Cave auch wirklich wie ein großes Korallenriff aus. Alles Steine wurden durch das von der Decke tropfende Wasser geformt. Manche Steine glitzerten sogar und an der Decke hingen lauter kleine Fledermäuse. Als wir alle das Licht ausmachen sollten und unser Guide etwas von Geistern erzählte, lief Hannah und mir ein Schauer über den Rücken. Das mag albern sein, aber bei so viel unerklärlichen Sachen, die auf der ganzen Welt passieren, sind Geister garnicht mal so abwegig, oder?

Das war mal wieder ein spektakulärer Tag auf unserer Reise, den ich so schnell bestimmt nicht vergessen werde.
Auch nicht vergessen werde ich unsere lieben Besitzer der Unterkunft. Mama Nui machte uns die leckersten Ananas Pancakes und der Besitzer selber verabschiedete sich mit einer herzlichen Umarmung und den Worten: „Don’t forget your Thai Home“! Echt liebe Menschen.

Nun geht es wieder zurück an Strand und ans Meer und dort bleiben wir dann auch erst ein Mal.
Der Regenwald hat mir sehr gut gefallen und es war schön, einmal weg von der Großstadt und dem ganzen Verkehr und Gewusel zu sein. Aber nach zwei Tagen Natur reichen uns die Krabbeltierchen und auch unsere Beine haben genug von den Mückenstichen.

Gerade sitzen wir in einem äußerst wackeligen Minibus und fahren Richtung Krabi Town.
Ich genieße die Aussicht auf die Palmenwälder und braunen Flüsse und freue mich auf (hoffentlich) mehr Sonne.

Drückt die Daumen 😀
Eure Mia.