Regenwald hautnah

Auf dem Weg in den Nationalpark habe ich erneut festgestellt, dass mich Thailand einfach fasziniert. Immer wieder aufs Neue, werde ich von der Gastfreundlichkeit der Menschen überrascht und mir verschlägt die unberührte Landschaft die Sprache. Ich schätze es so wert, jetzt hier sein zu können und die Welt zu entdecken.

In Khao Sok angekommen, wurden wir von einem kostenlosen Shuttle abgeholt, welcher uns direkt zu unser Unterkunft brachte.
Für die zwei Nächte hausten wir in einer Holzhütte, quasi direkt im Regenwald. Die Wände waren so hellhörig, dass wir das Gefühl hatten, wir würden direkt im Regen stehen, ohne dabei nass zu werden.

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Unser kleines, aber feines Heim

Sehr nass wurden wir jedoch beim „Tubing“. Darunter versteht man soviel, wie in einem Schwimmreifen einen Fluss runter zu fahren, dabei die Landschaft zu genießen und nach Tieren Ausschau zu halten. Klingt spaßig? War es auch! Dennoch gab es ein kleines Problem: Es regnete! Und wie es regnete! Der REGENwald machte seinem Namen alle Ehre. Dadurch stieg nicht nur der Wasserspiegel an, sondern auch die Flussgeschwindigkeit. Und somit wurden aus zwei Stunden gemütlicher Entdeckungstour, ein 40 minütiges „Fluss-runter-rasen“! Trotzdem konnte ich zwei Affen sichten, die in den Bäumen am Ufer rumturnten.

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Wen stört schon der Regen?

Zum Abschluss des Tages gönnten Hannah und ich uns noch ein Crêpe. Die schmecken hier so viel besser als in Deutschland! Irgendwie krosser.

Geschützt durch ein Moskitonetz über dem Bett, schliefen wir bei lautem Zirpen, Quaken und Rascheln ein.

Den nächsten Tag verbrachten wir komplett im Khao Sok Nationalpark.
Auf der Fahrt mit einem „Long Tail Boat“ über den Chiao-Lan-See kamen wir an grünen Bergketten, Urwald und Limestones (steinige Felsen), welche vereinzelt aus dem Wasser ragten, vorbei.

Wir fuhren zu den Floating Bungalows (kleinen, auf dem Wasser schwimmenden Hütten), wo wir vom Steg aus ins Wasser sprangen. Genauer gesagt von ca. drei Meter hohen Podesten, die an Sprungbretter erinnerten.

Der See war unglaublich klar, so dass man jeden Fisch hätte vorbei schwimmen sehen können, wenn denn einer da gewesen wäre.
Die waren jedoch schon gebraten auf dem Tisch und wurden uns als Mittagessen serviert. Frischer geht es wohl kaum. Selbst ich, die nun wirklich kein Freund von Fisch und Meeresfrüchten ist, probierte ein kleines Stück. Und ich muss sagen, es schmeckte mir besser, als ich gedacht hätte.

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Knusprig und Frisch: der Fisch auf dem Tisch! 😀

Gut gesättigt ging es dann mit dem Boot tiefer in den Nationalpark hinein. Vom Ufer aus ging es dann eine Stunde lang durch den Dschungel. Der Boden, welcher durch den vielen Regen extrem matschig und glitschig war, tat meinen Schuhen garnicht gut. Aber Flip Flops wären definitiv die falsche Alternative gewesen, deshalb mussten meine Nikes hinhalten (sind fast wieder sauber). Trotz der vielen tierischen Geräusche bekamen wir nur eine äußerst lange Ameisenstraße, eine riesige Spinne und lauter bunter und großer Schmetterlinge zu Gesicht. Welche echt schön mit anzusehen waren. Tiere hin oder her, die Wanderung hat echt Spaß gemacht und war ganz schön aufregend.

Auf der anderen Seite angekommen, führte der See weiter und mit einem Bambusfloß ging es zu einer Höhle. Ich habe mir ein solches Floß immer ganz anders vorgestellt. Ich dachte, die wären rechteckig und mit einem langen Paddel zu bedienen. Stattdessen war ein Bambusfloß ungefähr 1,5m breit und mindestens 7m lang. Zudem wurde es mit einen Motor betrieben.

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Unser Guide und ich auf dem Bambusfloß. Zerzauste Haare und dreckige Schuhe, aber glücklich!

In der Höhle angekommen, bekam jeder zweite eine Kopflampe aufgesetzt. Auch ich durfte eine aufsetzen. Von innen sah die Coral Cave auch wirklich wie ein großes Korallenriff aus. Alles Steine wurden durch das von der Decke tropfende Wasser geformt. Manche Steine glitzerten sogar und an der Decke hingen lauter kleine Fledermäuse. Als wir alle das Licht ausmachen sollten und unser Guide etwas von Geistern erzählte, lief Hannah und mir ein Schauer über den Rücken. Das mag albern sein, aber bei so viel unerklärlichen Sachen, die auf der ganzen Welt passieren, sind Geister garnicht mal so abwegig, oder?

Das war mal wieder ein spektakulärer Tag auf unserer Reise, den ich so schnell bestimmt nicht vergessen werde.
Auch nicht vergessen werde ich unsere lieben Besitzer der Unterkunft. Mama Nui machte uns die leckersten Ananas Pancakes und der Besitzer selber verabschiedete sich mit einer herzlichen Umarmung und den Worten: „Don’t forget your Thai Home“! Echt liebe Menschen.

Nun geht es wieder zurück an Strand und ans Meer und dort bleiben wir dann auch erst ein Mal.
Der Regenwald hat mir sehr gut gefallen und es war schön, einmal weg von der Großstadt und dem ganzen Verkehr und Gewusel zu sein. Aber nach zwei Tagen Natur reichen uns die Krabbeltierchen und auch unsere Beine haben genug von den Mückenstichen.

Gerade sitzen wir in einem äußerst wackeligen Minibus und fahren Richtung Krabi Town.
Ich genieße die Aussicht auf die Palmenwälder und braunen Flüsse und freue mich auf (hoffentlich) mehr Sonne.

Drückt die Daumen 😀
Eure Mia.

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